Der Krieg vor der Haustür bringt uns dazu, mit unseren Kindern über Krieg und damit über unsere Verantwortung für den Frieden zu sprechen.
Obwohl es immerzu auf der Welt Kriege gibt, war das Thema bisher weit genug weg, um es unseren Kindern nicht „zuzumuten“.
Doch jetzt ist Mut gefragt und wir sind überzeugt, dass dieser Moment dazu da ist, ein gemeinsames Bewusstsein dafür zu schaffen, dass wir an einer friedlichen Welt mitbauen wollen und auch müssen.
Mit diesen Gedanken im Hinterkopf können Sie das Thema Krieg als Prozess zum Frieden mit Ihren Kindern thematiseren – wie den Streit als Prozess zum sich Versöhnen und besser kennen lernen.
Ein paar Grundsätze gibt es dabei zu beachten:
- Bei Kindergartenkindern gilt: nur auffangen, wenn sie fragen.
Erst einmal rückfragen: was hast du davon gehört? Was möchtest du wissen? Und dann die Fragen beantworten und nur die Fragen. Altersangemessen.
Beispielsweise: „das ist so, als würden zwei Straßen weiter die Nachbarn laut streiten, treten und boxen. Das tut uns nicht direkt weh, aber wir hören den Krach und möchten, dass sie sich wieder vertragen, weil es unsere Freunde sind.
Und dann mit einer positiven Vision oder Aktion ausklingen lassen.
Man kann ein Friedensbild malen und ans Fenster hängen. Man kann eine Kerze anzünden, Gebete sprechen. Aber auch ganz konkret ein Kinderbuch spenden, Windeln, Kleidung, Essen – al das können schon die Kleinsten mit zusammensammeln und entscheiden, einpacken und zu einer Sammelstelle bringen. Das hilft, aus der Ohnmacht zu kommen. - Bei Schulkindern sollte man das Thema unbedingt zu Hause ansprechen, damit wir sicher sein können, dass unsere Kinder die Fakten altersgemäß erklärt bekommen und nicht von Jugendlichen oder anderen Erwachsenen im Bus, auf der Straße oder durch soziale Netzwerke.
Hier kann man sich sehr gut an den Profis für Kindernachrichten orientieren:
Die findet man beispielsweise bei logo, der Maus, ARD und ZDF, seitenstark, BärenBlatt, neuneinhalb, SchauHin und Frieden-fragen. Besonders gelungen finde ich das Interview mimt Herrn Roth bei logo.
Auch hier gilt: positive Visionen schaffen, etwas beitragen lassen, aus der Ohnmacht holen. - Bei Jugendlichen würde ich auf seriöse Berichterstattung das Augenmerk legen: unsere Jugend muss lernen, seriöse Nachrichten von Fake-News zu unterscheiden und die entsprechenden Seiten dazu kennen.
Hier ist Frieden-Fragen eine gute Seite, aber auch goodnews.eu, die aufzeigen, wie es um die unabhängigen Medien in der Ukraine steht. Und gerade die Jugend sollte in Bewegung kommen dürfen, Spenden sammeln, Friedensmärsche, Transporte organisieren – eigene Ideen äußern und umsetzen. Ihr Beitrag am Bau einer friedlichen Welt muss ihnen bewusst sein.
Eine gute Seite mit Bildungsmaterialien, Aktionsideen und Medienbildungsanregungen zum Thema „Krieg und Frieden“ finden Sie hier.
Bei allem Gilt: Gefühle ernst nehmen, auch eigene Gefühle ehrlich äußern aber nicht dramatisieren und spekulieren. Den 3. Weltkrieg oder einen Atomkrieg lassen wir erst einmal thematisch außen vor.
Achten Sie in der nächsten Zeit auf die Reaktionen ihrer Kinder.
Haben sie Albträume, nässen sie ein, kommen sie wieder zu Ihnen ins Bett, auch noch mit 10 Jahren?
Kommt das ab und an mal vor, sind das normale Reaktionen die zeigen, dass ihr Kind viel Sicherheit, Liebe und das Gefühl von Selbstwirksamkeit braucht.
Ist es Dauerzustand oder kommen weitere Symptome wir Panik, Schlaflosigkeit, Rückzug oder Aggression hinzu, brauchen Sie und Ihr Kind vielleicht Unterstützung von professionellen Pädagogen oder Psychologen.
Eine gute Seite, die das Thema Kinder- und Jugendschutz behandelt und viele gute Antworten auf Elternfragen gibt, finden Sie hier.
Unterstützung bekommen Sie zum Beispiel hier:
Nummer gegen Kummer für Kinder und Jugendliche: 116 111
Nummer gegen Kummer für Eltern: 0800 111 0550
Psychotherapie-Ambulanz Uni Trier: 0651/201-2019
Beratungstelefon des triki-büros: 0651 718-4546