Halten Sie einmal kurz inne und denken Sie nach:
Wie oft unterhalten Sie sich im Beisein Ihrer Kinder über Ihre Sorgen und Befürchtungen bzgl. Corona?
Wie oft äußern Sie Unbehagen, Unverständnis oder gar offen Kritik gegenüber der Regelungen, die die Bundesregierung, Ihre Schule, die Kita beschlossen hat vor den Ohren Ihrer Kinder?
Es ist manchmal nicht einfach, sich zu disziplinieren und die „Themen des Tages“ nicht direkt miteinander am Abendbrot-Tisch oder der Fahrt nach Hause zu besprechen.
Und gleichzeitig ist es genau das, was unsere Aufgabe als Eltern ist:
Unsere Aufgabe ist es, unseren Kindern einen sicheren Hafen zu geben und Sie dem Alter angemessen mit dem Weltgeschehen in Kontakt zu bringen.
Und sie nicht in die Zwickmühle zu bringen, zwischen Elternmeinung und Lehreranweisung hin- und hergerissen zu sein.
So gehören Katastrophen, gewaltsame Verbrechen oder andere verunsichernde Nachrichten wie Überfälle oder Terrorismus nicht in das Weltgeschehen eines Kita-Kindes. Manche davon noch nicht einmal in das eines Grundschulkindes.
Es ist unsere Aufgabe als Eltern, die Komplexität der Welt mit all ihren Gefahren für unsere Kinder zu vereinfachen und zu entschärfen.
Das, was unseren Kindern in ihrem im Alltag begegnen könnte, darauf bereiten wir sie altersgemäß vor und machen sie stark, ihm zu begegnen.
Lassen wir die die kommunale, die Schul-Politik und die weltweiten Nachrichten raus aus dem „Kinderzimmer“.
Unsere Kinder sind Kinder, keine politisch motivierten Menschen.
Sie bewegt alles Zwischenmenschliche:
Warum kann ich Oma nicht besuchen?
Warum hat Andreas Mama Angst und geht nicht mehr vor die Tür?
Warum spricht Lotta in der Schule mit gar niemandem mehr und steht immer ganz allein mit Abstand in der Ecke?
Wann kann ich endlich wieder zum Turnen oder Reiten?
Die Maske nervt! Ich kann den Lehrer so schlecht verstehen und er muss auch dauernd nachfragen! Ich sehe gar nicht richtig, wenn Alex lacht…
Das sind Themen, die an den Essenstisch oder auf die Autofahrt gehören, wenn Sie von Ihren Kindern kommen.
Und unsere Antworten? Sie sollten liebevoll, ermutigend und stärkend sein – egal was unsere politische Meinung dazu ist:
Oma können wir gerade nicht besuchen, damit wir sie nicht anstecken. Hast du eine Idee, wie wir trotzdem regelmäßig mit ihr Kontakt haben können, ohne Sie anzustecken?
Ich weiß auch nicht, warum Andreas Mama so eine Angst hat.
Ich rufe Sie heute Nachmittag mal an und spreche mit ihr. Gemeinsam ist vieles leichter.
Lotta ist es wohl sehr wichtig, sich an die Abstandsregeln zu halten. Lotta ist immer sehr zuverlässig, wenn es um Regeln geht. Hast du eine Idee, wie du ihr trotzdem zeigen kannst, dass du ihr Freund bist? Wir können auch gemeinsam überlegen, was ihr mit großem Abstand spielen könntet. Vielleicht magst du sie ja auch mal anrufen?
Ich weiß es leider auch nicht, wann wir alle wieder zum Sport gehen können. Ich vermisse auch meine Freunde und die Bewegung. Sollen wir uns eine feste „Sport“-Familie suchen, mit der wir uns regelmäßig verabreden, bis alles wieder normal läuft? Oder hast du eine andere Idee?
Ja, ich finde die Maske auch nicht angenehm, vor allem wenn man sie so lange tragen muss. Manches wird dadurch echt komplizierter. Aber das schaffen wir schon noch eine Weile. Die Maske hilft, dass sich weniger Leute anstecken und für mich ist das ein super Grund, sie zu tragen und meinen Beitrag zu leisten. Außerdem tragen alle großen Helden Masken ;o) das passt doch gut zu uns, oder?
Wo und wann stört sie dich am meisten? Was könnte dir helfen, sie besser zu vertragen?
Schauen Sie auf das, was Ihr Kind hier und jetzt braucht, von Ihnen und für den nächsten Tag.
Und dasselbe gilt für Sie! Wenn Sie ratlos sind, Ängste haben, sich eingeengt fühlen, rufen Sie an!
Das triki-telefon ist mo, mi und fr von 10-12 und 15-17 Uhr besetzt.
Lassen Sie uns gemeinsam beraten, was sich für Sie und ihre Familie hier und jetzt und für den nächsten Tag gut und richtig anfühlt.